"Schmerzen"

Patienten, die seit Jahren unter Schmerzen leiden, befinden sich oft bereits in schulmedizinischer Behandlung. Die Anwendung unterschiedlicher konservativer Therapieverfahren kann die schulmedizinische Behandlung bei der Schmerzreduktion ergänzen.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass jede Schmerztherapiemethode ihre Grenzen hat und dass keine einzelne Therapiemethode eine vollständige Schmerzfreiheit garantieren kann.

Wie entwickeln sich Schmerzen?

Schmerz ist eine komplexe und individuelle Erfahrung, die durch viele Faktoren beeinflusst wird. Grundlegend entstehen Schmerzen, wenn spezialisierte Nervenenden, sogenannte Nozizeptoren, auf schädigende oder potenziell schädigende Reize reagieren. Diese Reize können vielfältig sein – von Verletzungen und Entzündungen bis hin zu extremen Temperaturen und chemischen Veränderungen im Körper.
Die Nozizeptoren leiten Schmerzsignale durch periphere Nerven ins Rückenmark und dann weiter ins Gehirn, wo diese Signale als Schmerz wahrgenommen werden. Dies ist der akute Schmerz, der als Warnsystem des Körpers dient, um auf potenzielle Schädigungen hinzuweisen und uns zu Schutzmaßnahmen zu bewegen.
Lang anhaltender oder chronischer Schmerz ist komplizierter. Bei anhaltender Schädigung oder Krankheit kann das Nervensystem überempfindlich werden, ein Phänomen, das als „Sensibilisierung“ bezeichnet wird. Bei Sensibilisierung können selbst geringe Reize oder normalerweise nicht schmerzhafte Reize Schmerzen verursachen. Dies kann zur Entwicklung von chronischen Schmerzzuständen beitragen, die selbst dann bestehen bleiben, wenn die ursprüngliche Verletzung oder Krankheit geheilt ist.
Darüber hinaus wird unser Schmerzerlebnis von vielen Faktoren beeinflusst, einschließlich unserer Stimmung, Stresslevel, Schlafqualität, allgemeinen Gesundheit und sogar unseren sozialen und kulturellen Hintergründen. All diese Faktoren zusammen tragen dazu bei, wie wir Schmerzen empfinden und auf sie reagieren.
Um effektiv zu behandeln und zu lindern, ist es wichtig, nicht nur die körperlichen Aspekte des Schmerzes zu betrachten, sondern auch die psychologischen und sozialen Komponenten. In meiner Praxis für konservative Schmerztherapie verfolge ich einen ganzheitlichen Ansatz zur Schmerzbehandlung, um eine umfassende Versorgung zu gewährleisten und eine langfristige Schmerzlinderung zu erreichen.

Welche Schmerzformen gibt es?

Schmerzen können auf vielfältige Weise kategorisiert werden. Die allgemeinste Unterscheidung erfolgt zwischen akutem und chronischem Schmerz, aber es gibt auch weitere Einteilungen. Hier sind einige gängige Formen von Schmerz:

  1. Akuter Schmerz: Dies ist ein kurzfristiger Schmerz, der in der Regel auftritt, wenn Gewebe verletzt wird oder eine Krankheit beginnt. Er hat eine klare Ursache und verschwindet normalerweise, sobald die Verletzung oder Krankheit geheilt ist.
  2. Chronischer Schmerz: Chronischer Schmerz dauert länger an und kann fortbestehen, auch wenn die ursprüngliche Verletzung oder Krankheit geheilt ist. Chronischer Schmerz kann intermittierend oder anhaltend sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
  3. Nozizeptiver Schmerz: Dieser Schmerz entsteht, wenn Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) auf Schädigungen von Gewebe wie Haut, Muskeln oder inneren Organen reagieren. Beispiele hierfür sind Schmerzen durch Verbrennungen, Verletzungen und Entzündungen.
  4. Neuropathischer Schmerz: Dieser Schmerz entsteht durch Schädigungen des Nervensystems selbst, beispielsweise durch Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Komplikationen von Diabetes. Neuropathische Schmerzen können als brennend, stechend oder taub empfunden werden.
  5. Psychogener Schmerz: Dieser Schmerz hat keine körperliche Ursache und wird oft durch emotionale oder psychologische Faktoren hervorgerufen. Psychogener Schmerz ist real und kann genauso intensiv sein wie körperlich verursachter Schmerz.
  6. Somatoformer Schmerz: Hierbei handelt es sich um Schmerzen, bei denen körperliche Beschwerden ohne ausreichende organische Ursache im Vordergrund der Symptomatik stehen. Der Schmerz wird nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht.
  7. Viszeraler Schmerz: Dieser Schmerz kommt von den inneren Organen. Er kann schwierig zu lokalisieren sein und wird oft als dumpf oder krampfartig beschrieben.

Jede dieser Schmerzformen erfordert einen anderen Ansatz in Bezug auf Diagnose und Behandlung. In meiner Praxis für konservative Schmerztherapie biete ich eine umfassende Schmerzbewertung und maßgeschneiderte Behandlungspläne an, um eine effektive Schmerzlinderung zu erreichen. Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Behandlung von akuten und chronischen Schmerzzuständen des Bewegungsapparates.

Was ist myofaszialer Schmerzsyndrom

Unter myofaszialen Schmerzen versteht man Schmerzen, die durch die Muskulatur und die damit verbundenen Faszien verursacht werden. Die Skelettmuskulatur ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Abhängig von genetischen Voraussetzungen, Geschlecht, Alter und Trainingszustand machen die insgesamt 639 einzelnen Muskeln etwa 40% des Körpergewichts aus. Daher sind Störungen im komplexen myofaszialen System maßgeblich für eine Vielzahl von Schmerzzuständen verantwortlich. Dabei spielen die sogenannten Triggerpunkte eine besonders wichtige Rolle.

 

Was sind Triggerpunkte?

Triggerpunkte sind lokal begrenzte Verhärtungen in den Muskeln und den dazugehörigen Muskelfaszien. Sie gelten als häufigste Ursache von Schmerzen und Funktionsstörungen im Bewegungsapparat.

Es gibt zwei Arten von myofaszialen Triggerpunkten: aktive und latente Triggerpunkte. Aktive Triggerpunkte verursachen Schmerzen, die sich in ihrer unmittelbaren Umgebung manifestieren können. Es ist jedoch auch möglich, dass diese Schmerzen in entfernte Körperregionen ausstrahlen. Zum Beispiel können Triggerpunkte in den tiefen Wadenmuskeln Schmerzen im unteren Rücken verursachen. Dieses Phänomen wird in der Fachliteratur als „referred pain“ bezeichnet.

Latente Triggerpunkte hingegen können über einen längeren Zeitraum symptomlos in einem Muskel verbleiben oder durch bestimmte Ereignisse zu aktiven Triggerpunkten werden.

 

Entstehung von Triggerpunkten

Die Entstehung von Triggerpunkten wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wobei häufig das Zusammenspiel mehrerer Faktoren eine Rolle spielt. In der Regel haben myofasziale Triggerpunkte ihre Ursache in körperlicher Fehlbelastung oder Überlastung. Darüber hinaus können psychischer Stress und falsche Ernährung ebenfalls zur Entstehung von myofaszialen Triggerpunkten beitragen.

Triggerpunkte führen zu schmerzhaften Verspannungen und Verkürzungen der Muskulatur sowie des umliegenden Bindegewebes. Dies kann zu Funktionsstörungen, einer beeinträchtigten Körperstatik und Fehlbelastungen der Gelenke führen. Auf lange Sicht können dadurch strukturelle Schäden und vorzeitiger Verschleiß entstehen.

 

Diagnostik von myofaszialen Triggerpunkten

Bei der Diagnostik von myofaszialen Schmerzen ist es wichtig, schwerwiegende Erkrankungen anderer Organsysteme auszuschließen. Daher sollte diese Diagnostik ausschließlich von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt werden.

Eine präzise Anamnese, unter Berücksichtigung muskelbezogener Ausstrahlungsmuster, bildet die Grundlage für eine zielführende Diagnostik. Im Rahmen der klinischen Untersuchung wird eine umfassende Analyse der Körperstatik von Kopf bis Fuß durchgeführt.

Durch manuelles Abtasten wird die genaue Schmerzzone lokalisiert. Zudem wird die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke überprüft, um die Elastizität und Dehnbarkeit der myofaszialen Strukturen zu beurteilen. Zusätzlich kann die Stoßwellendiagnostik als unterstützendes Verfahren eingesetzt werden.

 

Behandlung von Triggerpunkten – Multidisziplinäre Therapieansätze

Eine ursächliche Behandlung des myofaszialen Schmerzsyndroms ist durch medikamentöse Therapie nicht möglich. Im besten Fall können dadurch die Symptome gelindert werden.

Das Ziel der Therapie von myofaszialen Schmerzen besteht darin, die Triggerpunkte in den Muskeln und Faszien aufzulösen, um die damit verbundenen Schmerzen, Verspannungen und Verkürzungen zu beseitigen. Die Behandlung richtet sich nach der Lokalisation der Triggerpunkte. Durch präzise Diagnostik und die Kombination verschiedener moderner Therapieverfahren können herausragende Behandlungsergebnisse erzielt werden. Für jeden Patienten wird ein individuell angepasstes Behandlungskonzept erstellt.

 

Methoden der Triggerpunktbehandlung

  • Manuelle Triggerpunkttherapie
  • Faszientherapie
  • Triggerpunkt-Stoßwellen-Therapie
  • Akupressur
  • Akupunktur
  • Schröpfen
  • Dry Needling
  • Statische und dynamische Dehnungsübungen
Ziele der Schmerztherapie

Das primäre Ziel der Schmerztherapie ist es, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern, indem die Schmerzen reduziert und die Funktion der betroffenen Bereiche verbessert werden. Dabei wird nicht nur das körperliche, sondern auch das seelische Wohlbefinden berücksichtigt. Hier sind einige spezifische Ziele, die in einer Schmerztherapie angestrebt werden:

  1. Schmerzlinderung: Obwohl eine vollständige Beseitigung der Schmerzen nicht immer möglich ist, zielt die Therapie darauf ab, die Schmerzen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, damit Sie Ihre täglichen Aktivitäten so normal wie möglich fortsetzen können.
  2. Verbesserung der Beweglichkeit: Bei vielen Schmerzzuständen, insbesondere bei Muskel- und Gelenkschmerzen, kann die Beweglichkeit eingeschränkt sein. Die Therapie zielt darauf ab, diese Einschränkungen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern.
  3. Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens: Chronische Schmerzen können Auswirkungen auf alle Aspekte Ihres Lebens haben, einschließlich Schlaf, Stimmung und allgemeines Wohlbefinden. Ein Ziel der Therapie ist es, diese Aspekte zu verbessern.
  4. Erhaltung und Verbesserung der Unabhängigkeit: Chronische Schmerzen können dazu führen, dass Alltagsaktivitäten, wie das Einkaufen oder Treppensteigen, zu Herausforderungen werden. Ein Ziel der Schmerztherapie ist es daher, Ihre Fähigkeit, diese Aufgaben selbständig zu bewältigen, zu erhalten oder zu verbessern.
  5. Aufklärung und Beratung: Ein wichtiger Aspekt der Schmerztherapie ist die Bereitstellung von Informationen über Ihren Schmerzzustand und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Dies hilft Ihnen, informierte Entscheidungen über Ihre Behandlung zu treffen und aktiver an der Bewältigung Ihrer Schmerzen mitzuwirken.

Die konservative Schmerztherapie in meiner Praxis ist immer individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt. Durch die Kombination verschiedener Therapieansätze strebe ich an, die bestmögliche Schmerzlinderung und Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.

Welche Therapieverfahren werden in der konservativen Schmerztherapie angewandt?

Die Schmerztherapie ist ein interdisziplinäres Feld, das viele verschiedene therapeutische Ansätze umfasst. Diese können abhängig von der Art des Schmerzes, seiner Ursache und der individuellen Situation des Patienten variieren. In meiner Praxis wende ich eine Vielzahl von konservativen Therapieformen an, darunter:

  1. Akupunktur: Eine alte chinesische Heilmethode, die das Einführen von feinen Nadeln in bestimmte Punkte auf der Haut beinhaltet, um den Fluss der Lebensenergie, auch Qi genannt, im Körper zu regulieren und Schmerzen zu lindern.
  2. Hypnose: Eine Therapieform, bei der tiefe Entspannung und fokussierte Aufmerksamkeit genutzt werden, um das Bewusstsein zu verändern und Zugang zum Unterbewusstsein zu bekommen. Sie kann zur Schmerzlinderung und zur Bewältigung von Stress, Ängsten oder Schlafproblemen eingesetzt werden.
  3. Extrakorporale Stoßwellentherapie: Ein Verfahren, das hochenergetische Schallwellen verwendet, um Schmerzen zu lindern und die Heilung von Gewebe zu fördern. Es ist besonders wirksam bei muskuloskelettalen Beschwerden.
  4. Myofasziale Triggerpunkttherapie: Diese Methode zielt auf spezifische Punkte in den Muskeln ab, die als „Triggerpunkte“ bekannt sind und Schmerzen in verschiedenen Teilen des Körpers verursachen können.
  5. Dry Needling: Eine Technik, bei der eine feine Nadel in myofasziale Triggerpunkte eingeführt wird, um Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.
  6. Fasziendystorsionsmodell: Eine manuelle Therapieform, die sich auf die Behandlung von Störungen in den Faszien konzentriert, den Bindegewebsschichten, die Muskeln und Organe umhüllen.
  7. Kinesio Taping: Eine Methode, bei der elastische Bänder auf die Haut geklebt werden, um Muskeln zu stützen, Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern.
  8. Flossing: Eine Technik, bei der spezielle elastische Bänder um bestimmte Körperpartien gewickelt werden, um Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.

Jede dieser Therapieformen hat ihre speziellen Anwendungsbereiche und kann einzeln oder in Kombination angewendet werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Bei der Auswahl der Therapieformen berücksichtige ich immer die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen meiner Patienten.

Wie sieht eine Behandlung aus?

Die Behandlung in meiner Praxis beginnt immer mit einer umfassenden Anamnese und Untersuchung, um die Art und Ursache Ihrer Schmerzen zu ermitteln und den besten Therapieansatz zu bestimmen. Hier ist ein typischer Ablauf:

  1. Erstes Treffen und Anamnese: Bei unserem ersten Treffen nehme ich mir Zeit, um Ihre medizinische Vorgeschichte, Ihre aktuellen Symptome und Ihren Lebensstil zu besprechen. Dies kann Fragen zu Ihren Schmerzen, Ihrer körperlichen Aktivität, Ihrer Ernährung, Ihrem Schlaf und eventuellen Stressfaktoren beinhalten.
  2. Körperliche Untersuchung: Als nächstes führe ich eine körperliche Untersuchung durch, um die spezifischen Bereiche zu identifizieren, die Schmerzen verursachen. Dies kann eine Untersuchung Ihrer Haltung, Beweglichkeit, Muskelkraft und anderer Aspekte Ihrer körperlichen Gesundheit beinhalten.
  3. Individueller Behandlungsplan: Basierend auf den Ergebnissen der Anamnese und Untersuchung erstelle ich einen individuellen Behandlungsplan. Dieser Plan kann eine oder mehrere der in meiner Praxis angebotenen Therapieformen beinhalten und wird auf Ihre spezifischen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt.
  4. Behandlungssitzungen: Die Behandlungssitzungen können verschiedene Formen annehmen, abhängig von der gewählten Therapie. Dies kann die Anwendung von Akupunktur, Hypnose, Stoßwellentherapie, myofaszialer Triggerpunkttherapie, Dry Needling, Fasziendystorsionsmodell, Kinesio Taping oder Flossing beinhalten.
  5. Fortschrittsbewertung: Im Laufe der Behandlung bewerte ich regelmäßig Ihren Fortschritt und passe Ihren Behandlungsplan bei Bedarf an. Ziel ist es immer, Ihre Schmerzen zu lindern und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
  6. Selbstmanagement und Prävention: Ein wichtiger Teil der Behandlung ist auch die Aufklärung und Beratung, wie Sie selbst zur Linderung Ihrer Schmerzen beitragen und deren Wiederauftreten verhindern können. Dies kann Übungen, Ernährungsrichtlinien, Stressmanagement-Techniken und andere Selbsthilfestrategien beinhalten.

Die Dauer und Frequenz der Behandlung hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Ihrem Behandlungsplan ab. Jeder Patient ist einzigartig und ich strebe immer danach, die effektivste und individuellste Behandlung zu bieten.

Was kostet die Behandlung?

Alle ärztlichen Leistungen für die konservative Schmerztherapie werden nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) berechnet. Es ist auch wichtig zu beachten, dass manche gesetzlichen und privaten Krankenkassen Kosten für alternative Heilmethoden ganz oder teilweise erstatten. Ich empfehle Ihnen daher, sich im Vorfeld mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung zu setzen, um die genauen Konditionen zu klären.